Mittwoch, 16. Januar 2013

O N E P O I N T E D - dynamic post(!) 130120

I call this entry "dynamic post", because i will work on it while time is going on and hopefully i can resume and incorporate the contribution of the readers of the blog, who can post in English as well as in German.
successively i will try with a little help from google translator
to give an english translation.
as long as it relates to the quotes from wikipedia, I will refrain from translating.
 

onepointedness of mind, brother visakha,

this is called concentration


 M.44
[transl: Nyanatikloka Buddhist Dictionary]


   Sich auf den eigenen Tod zu konzentrieren mag die letzte Geistestätig sein, sofern diese noch bedingt ist von der körperlichen Existenz. Die körperliche Existenz, sofern sie erlebt wird, ist aber als scheinbar postuliert.
So scheint es angebracht über das tatsächliche Enden der körperlichen Existenz oder der scheinbaren Wahrnehmung davon zu meditieren.
   Like to focus on one's own death should be the last mental activity, if it is still limited by the physical existence. But the physical existence, unless it is experienced, is postulated to be apparently. It seems appropriate to meditate on the end of the actual physical existence or the apparent perception of this very end.

   Da es sich um eine persönlich und eigenständig entwickelte Darstellung eines Meditationserlebnisses handelt, soll von einem philogischen Bezug auf die Schriften abgesehen werden.
Selbstverständlich scheint in der Anordnung der einzelnen "Anweisungen" die Lehre von den 5 Skandhas, die Beschäftigung mit dem Prajnaparamita Hrdaya Sutta durch. Doch möchte ich ausdrücklich, aus Ermangelung einer breiteren theoretischen Basis, streng textimmanent vorgehen. In andern Worten: Alles hier dargelegte möge auf sich selbst bezogen bleiben. 
   Dies schliesst selbstverständlich nicht das kritische Einhaken des kundigen Lesers aus, vielmehr ist dieser Text in der Erwartung verfasst, dass sich eine Diskussion entwickelt.
   Since it is a personally and independently developed representation of a meditation experience i will stay away from philological references to and justifying my thoughts by the scriptures. 
   Of course, in the arrangement of the various 'instructions' shines through the doctrine of the five skandhas, as they are given with the Prajnaparamita Hrdaya Sutta. But I would like to express, proceed, in the absence of a broader theoretical base, strictly text-immanent. In other words, all outlined here should remain self-centered. This of course excludes not the critical hooking of the knowledgeable reader, rather, the text is written in anticipation of a critical examination and discussion.
Das sukzessive Ignorieren der Sinne geht zunächst einher mit einer Art Rückzug nach innen. Einige der Sinne oder "Teile" derselben sind leicht technisch auszuschalten.
The successive ignoring of the senses is associated first with a kind of inwardely retreat. Some of the senses or "parts" of them are easily to switch off technically.

Dabei hat man es am einfachsten mit den Augen; diese braucht man lediglich zu schliessen und dafür zu sorgen, dass man sich in einem dunklen Raum befindet und dieser Sinn ist tatsächlich ausgeschaltet. Was dann noch "vor Augen steht" sind wohl die Spiele chemischer Reaktionen der Sinneszellen, von denen leicht abstrahiert werden kann, da diese definitiv auf keinerlei Bewusstseinstätigkeit zurückgehen. Die Wahrnehmung an sich bleibt jedoch aktiv, da in feinsten Schattierungen immer noch Farben  e r k e n n b a r  sind, die sich aber abheben gegenüber einem tiefen Schwarz. [An dieser Stelle sei schon mal der ein oder andere geneigte Leser gebeten, sein Wissen über die physiologischen Vorgänge beizusteuern]. Bleibt noch die Fähigkeit zu besprechen, auch innere Bilder und Erscheinungen zu produzieren, wie es eindrucksvoll im Traum geschieht. Dies mag dann analog auch zu den anderen Sinnen gelten, obwohl ich persönlich mich nicht erinneren kann in einem Traum beispielsweise etwas gerochen zu haben.
One has it easiest with the eyes, they need only to be shut and one has just to make sure to be in a dark room and this sense is actually turned off. What then "stands before my eyes" are probably the games of chemical reactions of the sensory cells, which can be abstracted easily, as those definitely don't relate to any activity of the consciousness. The perception itself remains active, however, as in the finest nuances color shades are still recognizable, but they stand out against a deep black. [At this point, the one or other reader is asked to contribute his knowledge of the physiological processes]. Remains to discuss the ability to produce internal images and appearances, as it happens impressively in dreams. This may then also to be applicable analogously to the other senses, although I personally can not remember to have me for example, smelled something in a dream.

Die Nase kann man sich zuhalten und riecht nichts mehr. Auch die bloße "Vorstellung" davon, nichts mehr zu riechen, ist leicht umsetzbar.

Schwierig ist dies beim Gehörsinn, da hier nur das Hören nach aussen ausgeschaltet werden kann und vom Hören der Körpergeräusche wie Pulsschlag und Muskeltätigkeiten, Schlucken und anderem nicht so einfach zu abstrahieren ist. Jedoch kann die hörende Konzentration beispielsweise auf den Pulsschlag genau studiert werden zu dem Zweck, dass man dann ebenso konzentriert genau diese Wahrnehmung beiseite lässt.
Das Hören birgt noch einen dritten, abgetrennt zu denkenden Aspekt, nämlich das sogenannte "Lärmen der Stille", ein sehr hohes Rauschen, das man wahrnehmen kann, wenn ansonsten alles vollkommen still ist, die Aufmerksamkeit nur darauf gespannt ist und damit automatisch von sonstigen Körpergeräuschen absehen kann.

Das Ignorieren des Geschmacksinns ist wieder leichter zu bewerkstelligen, da dieser ebenso wie der Geruchsinn eindimensional arbeitet, d.h. nicht wie Sehen und Hören in Inneres und Äusseres geteilt ist.

   Der Tastsinn hingegen bedarf einer Definition und ist schon durch die Tastgefühl der Zunge und des Schluckapparates in äussere und innere Berührungen gegliedert. 
   Das Gefühl für Heisses oder Kaltes, Hartes und Weiches sei als erstes aufgeführt, da die Aufmerksamkeit davon leicht abzuziehen ist, nachdem die Tatsächlichkeiten konstatiert wurden. Man kann wohl davon ausgehen, dass mit der Vorstellung, sich dem Nicht-Sein anzunähern indem man quasi spielerisch - als Experiment - alle Sinne ausschaltet, eine Unempfindlichkeit gegenüber Hitze und Kälte einhergeht, die "Grabes- und Todesmeditation" also getrost die schauerliche Vorstellung vom "kühlen Grab" fallen lassen kann, da ein Toter nicht mehr frieren kann.
   Das Muskelgefühl sei hier als ein inneres "Abtasten" und "Nachsehen" gekennzeichnet und unter den Tastsinn subsumiert. Die Atemtätigkeit, bzw. das, was davon spürbar bleibt, gehört natürlich auch in diese Kategorie. Im Liegen mag es sehr weitgehend gelingen sämtliche dem Muskelsinn zugänglichen Muskeln zu entspannen, was jedoch zunächst die Aufmerksamkeit auf die Atemmuskulatur fokussieren wird. Diese arbeitet zum größten Teil nicht nur reflektorisch und unbewußt, wie zum Beispiel die - funktionell sehr wesentliche - am Atemprozess beteiligte, dem Bewußtsein und Muskelsinn jedoch unzugängliche innere Kehlkopfmuskulatur, sondern ist der bewußten Manipulation sehr zugänglich. Von der Atemtätigkeit zu abstrahieren, die nicht einfach "ausgeschaltet" werden kann, ist deshalb eine anspruchsvolle Angelegenheit, da das Gewahrsein sich allgemein ziehmlich verfeinert im Fortschreiten dieser "negativen" Meditation und die Atemtätigkeit dadurch sehr spürbar wird (durch die sonstige "Ruhe"). Trotzdem können dem Meditierenden die kleinen Pausen zwischen Ein- und Ausatmen eine Ahnung oder Vorstellung davon verschaffen "wie es ist, wenn man nicht mehr atmet".


Soweit es das Prajnaparamita Hrdaya Sutta betrifft, beziehe ich mich auf den Wikisource-Eintrag zum "Herz-Sutra". Hier sind die Sinnestätigkeiten und was sich daraus ergibt aufgeführt direkt nach der berühmten Stelle über "Form ist Leere, Leere ist Form"

iha śāriputra rūpaṃ śūnyatā śūnyataiva rūpaṃ
rūpān na pṛthak śūnyatā śūnyatāyā na pṛthag rūpaṃ

     [ Oh    Shariputra, die Form ist leer und die Leere ist (erscheint als) Form;
     Erscheinung ist nicht getrennt von der Leere, die Leere ist nicht gesondert von der Erscheinung ]

evam eva vedanāsaṃjñāsaṃskāravijñānāni

    [ und dasselbe gilt für Empfindung, Wahrnehmung, mental-emotionales Gedächtnis
      und Objekt- Bewusstsein ] 
    >  vedana = Gefühle und Empfindungen wie „angenehm/ unangenehm/neutral“
        samjña = klassifizierende Wahrnehmung (z.B. dies ist Blau, ein hoher Ton,
                        eine Schafherde, usw.)
        samskara = von Erfahrungen herrührende latente, meist unbewusste Denk-,
         Gefühls-und Glaubensmuster, die mechanische Reaktionen auslöse
       vijñana = Bewusstsein, das die Sinneseindrücke wertfrei erfährt, 
                        empirisches Bewusstsein im Gegensatz zum nicht-dualen
                        Universalbewusstsein der Erleuchteten, dem Reinen Gewahrsein ]

Der folgende Abschnitt 

"Oh Shariputra, alle Daseinsfaktoren sind durch Leerheit gekennzeichnet: sie sind nicht entstanden, sind nicht anhaltbar, nicht verunreinigt, nicht geläutert, nicht mangelhaft und nicht vervollständigt worden." 

... ist nicht Gegenstand meiner Untersuchung, da das Interesse der vorgestellten Meditation nicht auf die theoretische Auseinanderlegung abhebt, ob und wie die "Daseinsfaktoren" = "sarvadharmāḥ" entsehen, entstanden sein könnten oder ob diese nur als "scheinbar existent" anzusehen sind.

[ dharma = spirituelle Gesetze und absolute Wahrheiten (wie zB. Buddha sie lehrte) sowie Faktoren und Gesetze der bedingten menschlichen Erfahrungswelt. So wie Avalokiteshvara hier die dharma´s beschreibt, folgt klar, dass auch die Evolution und selbst die spirituelle Läuterung nur scheinbar stattfinden.]

   Vorausgesetzt man findet die innere Ruhe, die gegebene Meditation durchzuführen, stellt sich die Frage, wie der Zielzustand derselben zu beschreiben und einzuordnen sei.
   Assuming you can find the inner peace to perform the given meditation, the question arises how to describe and classify the target condition.

   Wie oben angemerkt besteht im "Wegdenken" der Atemtätigkeit, dies ist gemeint mit "Abstraktion" von derselben, eine besondere Herausforderung, da das "Wegdenken" voraussetzt, dass die Atemtätigkeit beobachtet und klar erkannt, das heißt ins Bewußtsein gestellt werden will, bevor die Aufmerksamkeit davon abgezogen werden kann.
As noted above, to "think away" the respiratory activity - this is meant by "abstraction" of it - is a particular challenge because the "think away" assumes that the respiratory activity was observed and clearly recognized, that is, will be put into consciousness before the attention can be deducted.
 
   Der letzte Atemzug endet beim Tod mit dem letzten Ausatmen, insofern kann die Atempause nach dem Ausatmen als "Tor" zum Zielzustand der Meditation fungieren. Daran anknüpfend sollte erreicht werden Aufmerksamkeit und Bewußtsein vom Atemvorgang abzuziehen.
The last breath ends at death with the last exhaling, so far, the respite after exhaling may function as the "gateway" to the target state of this meditation. Following it, it should be achieved to withdraw attention and consciousness from the process of breathing.
 
   Was bleibt? - Kann in einer solchen Meditation "eine Schau der Leere", eine "Schau der Vergänglichkeit",
eine "Schau der Abwesenheit vom Leiden" erreicht werden. - Das ist die Frage, der ich mit den geneigten Lesern hier nachgehen möchte. Und in Bezug auf den blog-titel, welche Früchte und Konsequenzen eine solche Meditation im budhhistischen Zusammenhang haben könnte.
   What is left? - Can be achieved in such meditation "a vision of the void", a "vision of transience, a "vision of the absence of suffering" . - That is the question that I want to pursue with the inclined readers here. And, relating to the blog title: Which fruits and consequences could have such meditation in the Buddhist context.

   Nicht ein Guru, sondern der eigene Tod, bzw. das Meditieren über ihn tritt auf als "Lehrer". Jedes menschliche Leben läuft auf den einen Punkt zu, der dann - so sehe ich das - auch im letzten Moment die onepointedness of mind garantiert, denn die Herausforderung für den Geist, sofern er bis zum Ende wach bleibt wird sein, sein eigenes Erlöschen "mitzuerleben", das definitiv in einem allerletzten Punkt enden wird.
   Not a guru, but your own death, or meditating on it acts as a "teacher." All human life is developing directly to the one point, which will - as I see it - guarantee the onepointedness of mind, because the challenge to the mind, if it is to be maintained until the end awake to witness his own extinction, i.e. there will definitively be a very last point.

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