Mittwoch, 6. März 2013

F U N G U S

(Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Band II, Anfang)
(Arthur Schopenhauer, The World as Will and Representation, Volume II, Beginning)

Im unendlichen Raum zahllose leuchtende Kugeln, um jede von welchen etwan ein Dutzend kleinerer, beleuchteter sich wälzt, die inwendig heiß, mit erstarrter, kalter Rinde überzogen sind, auf der ein Schimmelüberzug lebende und erkennende Wesen erzeugt hat: – dies ist die empirische Wahrheit, das Reale, die Welt. Jedoch ist es für ein denkendes Wesen eine mißliche Lage, auf einer jener zahllosen im gränzenlosen Raum frei schwebenden Kugeln zu stehn, ohne zu wissen woher noch wohin, und nur Eines zu seyn von unzählbaren ähnlichen Wesen, die sich drängen, treiben, quälen, rastlos und schnell entstehend und vergehend, in anfangs- und endloser Zeit: dabei nichts Beharrliches, als allein die Materie und die Wiederkehr der selben, verschiedenen, organischen Formen, mittelst gewisser Wege und Kanäle, die nun ein Mal dasind. Alles was empirische Wissenschaft lehren kann, ist nur die genauere Beschaffenheit und Regel dieser Hergänge. – Da hat nun endlich die Philosophie der neueren Zeit, zumal durch Berkeley und Kant, sich darauf besonnen, daß Jenes alles zunächst doch nur ein Gehirnphänomen und mit so großen, vielen und verschiedenen subjektiven Bedingungen behaftet sei, daß die gewähnte absolute Realität desselben verschwindet und für eine ganz andere Weltordnung Raum läßt, die das jenem Phänomen zum Grunde Liegende wäre, d.h. sich dazu verhielte, wie zur bloßen Erscheinung das Ding an sich selbst.

»Die Welt ist meine Vorstellung« – ist, gleich den Axiomen Euklids, ein Satz, den Jeder als wahr erkennen muß, sobald er ihn versteht; wenn gleich nicht ein solcher, den Jeder versteht, sobald er ihn hört. – Diesen Satz zum Bewußtseyn gebracht und an ihn das Problem vom Verhältniß des Idealen zum Realen, d.h. der Welt im Kopf zur Welt außer dem Kopf, geknüpft zu haben, macht, neben dem Problem von der moralischen Freiheit, den auszeichnenden Charakter der Philosophie der Neueren aus. Denn erst nachdem man sich Jahrtausende lang im bloß objektiven Philosophiren versucht hatte, entdeckte man, daß unter dem Vielen, was die Welt so räthselhaft und bedenklich macht, das Nächste und Erste Dieses ist, daß, so unermeßlich und massiv sie auch seyn mag, ihr Daseyn dennoch an einem einzigen Fädchen hängt: und dieses ist das jedesmalige Bewußtseyn, in welchem sie dasteht. Diese Bedingung, mit welcher das Daseyn der Welt unwiderruflich behaftet ist, drückt ihr, trotz aller empirischen Realität, den Stämpel der Idealität und somit der bloßen Erscheinung auf; wodurch sie, wenigstens von Einer Seite, als dem Traume verwandt, ja als in die selbe Klasse mit ihm zu setzen, erkannt werden muß. Denn die selbe Gehirnfunktion, welche, während des Schlafes, eine vollkommen objektive, anschauliche, ja handgreifliche Welt hervorzaubert, muß eben so viel Antheil an der Darstellung der objektiven Welt des Wachens haben.


In endless space countless luminous spheres, round each of which some dozen smaller illuminated ones revolve, hot at the core and covered over with a hard cold crust; on this crust a mouldy film has produced living and knowing beings: this is empirical truth, the real, the world. Yet for a being who thinks, it is a precarious position to stand on one of those numberless spheres freely floating in boundless space, without knowing whence or whither, and to be only one of innumerable similar beings that throng, press, and toil, restlessly and rapidly arising and passing away in beginningless and endless time. Here there is nothing permanent but matter alone, and the recurrence of the same varied organic forms by means of certain ways and channels that inevitably exist as they do. All that empirical science can teach is only the more precise nature and rule of these events. But at last the philosophy of modern times, especially through Berkeley and Kant, has called to mind that all this in the first instance is only phenomenon of the brain, and is encumbered by so many great and different subjective conditions that its supposed absolute reality vanishes, and leaves room for an entirely different world-order that lies at the root of that phenomenon, in other words, is related to it as is the thing-in-itself to the mere appearance.

"The world is my representation" is, like the axioms of Euclid, a proposition which everyone must recognize as true as soon as he understands it, although it is not a proposition that everyone understands as soon as he hears it. To have brought this proposition to consciousness and to have connected it with the problem of the relation of the ideal to the real, in other words, of the world in the head to the world outside the head, constitutes, together with the problem of moral freedom, the distinctive characteristic of the philosophy of the moderns. For only after men had tried their hand for thousands of years at merely objective philosophizing did they discover that, among the many things that make the world so puzzling and precarious, the first and foremost is that, however immeasurable and massive it may be, its existence hangs nevertheless on a single thread; and this thread is the actual consciousness in which it exists. This condition, with which the existence of the world is irrevocably encumbered, marks it with the stamp of ideality, in spite of all empirical reality, and consequently with the stamp of the mere phenomenon. Thus the world must be recognized, from one aspect at least, as akin to a dream, indeed as capable of being put in the same class with a dream. For the same brain-function that conjures up during sleep a perfectly objective, perceptible, and indeed palpable world must have just as large a share in the presentation of the objective world of wakefulness.

 

transl.

 

"Einförmig stellt Natur sich her, doch tausendförmig ist ihr Tod." (August Graf von Platen, nach der Lektüre von Schopenhauers "Welt als Wille und Vorstellung").  
 

"Monotonous nature, produces herself, but thousandfold shaped her death." (August Graf von Platen, after reading of Schopenhauer's "World as Will and Representation").


Donnerstag, 28. Februar 2013

T U R N E R & B U T C H E R




entnommen aus: / quoted from: Günther Heine, Werkzeug des Schreiners und Drechslers, Hannover 1990 - indische Drechsler bei der Arbeit / indian woodturners at work

[...] und [nachdem] er sich mit gekreuzten Beinen gesetzt, den Körper aufgerichtet und Achtsamkeit [geistig] in den Vordergrund gebracht hat, atmet er achtsam ein, atmet achtsam aus. Lang einatmend weiß er: ‚Ich atme lang ein’; lang ausatmend weiß er: ‚Ich atme lang aus’; kurz einatmend weiß er: ‚Ich atme kurz ein’; kurz ausatmend weiß er: ‚Ich atme kurz aus’. Er übt sich so: ‚Ich werde, den ganzen Körper empfindend, einatmen’; er übt sich so: ‚Ich werde, den ganzen Körper empfindend, ausatmen’. Er übt sich so: ‚Ich werde, die Körperformation beruhigend, einatmen’; er übt sich so: ‚Ich werde, die Körperformation beruhigend, ausatmen’. Gerade wie ein geschickter Drechsler oder sein Lehrling, wenn er eine lange Drehung macht, weiß: ‚Ich mache eine lange Drehung’, oder wenn er eine kurze Drehung macht, weiß: ‚Ich mache eine kurze Drehung’, so weiß der Mönch lang einatmend auch: ‚Ich atme lang ein’, … [weiter wie oben]. [...]  entnommen aus: Bhikkhu Anālayo, Der direkte Weg - Satipaṭṭhāna  ]
"Breathing in long, he discerns, 'I am breathing in long'; or breathing out long, he discerns, 'I am breathing out long.' Or breathing in short, he discerns, 'I am breathing in short'; or breathing out short, he discerns, 'I am breathing out short.' He trains himself, 'I will breathe in sensitive to the entire body.' He trains himself, 'I will breathe out sensitive to the entire body.' He trains himself, 'I will breathe in calming bodily fabrication.' He trains himself, 'I will breathe out calming bodily fabrication.' Just as a skilled turner or his apprentice, when making a long turn, discerns, 'I am making a long turn,' or when making a short turn discerns, 'I am making a short turn'; in the same way the monk, when breathing in long, discerns, 'I am breathing in long'; or breathing out long, he discerns, 'I am breathing out long' ... He trains himself, 'I will breathe in calming bodily fabrication.' He trains himself, 'I will breathe out calming bodily fabrication  [ transl. Thanissaro Bikkhu ]

Die Achtsamkeit ‚Ein Körper ist da’ ist in ihm gegenwärtig in dem Maße, das zum reinen Erkennen und für andauernde Achtsamkeit erforderlich ist. Und er verweilt unabhängig, an nichts in der Welt haftend. Auch so verweilt er hinsichtlich des Körpers, den Körper betrachtend. entnommen aus: Bhikkhu Anālayo, Der direkte Weg - Satipaṭṭhāna  ]
Or his mindfulness is established with the thought: "The body exists," to the extent necessary just for knowledge and mindfulness, and he lives detached, and clings to nothing in the world. Thus also, monks, a monk lives contemplating the body in the body.  [ transl.Nyanaatta Thera ]

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Es geht bei diesem Beispiel lediglich um die Bestimmung der Länge eines Atemzugs, es geht nicht darum, was während eines Atemzugs geschieht, nicht darum wie diese Zeitstrecke genutzt werden kann um, wie Goenka meint, den Geist wie einen Affen ständig an einem Baum hinauf und hinab klettern zu lassen.
This example only illustrates the determination of the length of a breath, it's not about what happens during a breath, not about how this stretch of time can be used, as Goenka says, to let the mind climb constantly up and down on a tree like a monkey.


Es wird nicht der Atem/Atmen selbst thematisiert, sondern die Achtsamkeit, die nötig ist um ihn zu beobachten. Die eigentliche A u f m e r k s a m k e i t liegt also auf der "Menge" der aufzubringenden Achtsamkeit und diese ist lediglich genau danach zu bemessen, ob sie sich aufrecht erhalten lässt. Aumerksam werden auf die Achtsamkeit selbst und dabei stehen bleiben ohne Aufmerksamkeit und Achtsamkeit einzuspannen für irgendwelche Zwecke. Unterstützt wird diese Sicht durch das zweite Handwerkerbeispiel, das uns den Metzger zeigt, der n a c h getaner Arbeit neben seinem Werk  p a u s i e r t. :
[...] Gerade so, als hätte ein geschickter Schlächter oder sein Lehrling eine Kuh geschlachtet und säße an einer Straßenkreuzung mit dem in Einzelteile zerlegten Tier, so sieht er auch ebendiesen Körper [...] [ Bhikkhu Anālayo, Der direkte Weg - Satipaṭṭhāna ]


Not the breath/breathing itself is discussed, but the attention that is necessary to watch breath/breathing. The actual attention therefore lies on the "quantity" of the applied mindfulness/awareness, and this should be measured accurately only by whether the mindfulness can be maintained. Becoming attentive to mindfulness itself, holding it without functionalizing attention and mindfulness for any puposes. This view is supported by the second craftsman example, which shows us the butcher a f t e r work, having a p a u s e.:
[...] Just as if, monks, a clever cow-butcher or his apprentice, having slaughtered a cow and divided it into portions, should be sitting at the junction of four high roads, in the same way, a monk reflects on this very body, as it is placed or disposed, by way of the material elements: "There are in this body the elements of earth, water, fire, and wind."[...] [ transl.Nyanaatta Thera ]

Die zitierten Handwerker-Bilder sehe ich als ganz klare Warnung, die Achtsamkeit zu instrumentalisieren. Es geht schliesslich nicht um Körperarbeit, sondern um Disziplinierung des Geistes. Selbstverständlich macht es Sinn während des Meditierens Verspannungen im Körper über den Atem zu bearbeiten. Zum Beispiel bei jedem Einatmen den Körper durchzuscannen, um beim Ausatem verspannte Stellen zu "beatmen" und damit zu entspannen. Doch muss man wissen, dass der eigentliche Zweck der Übung darin besteht, die Achtsamkeit selbst zu stärken, also dieses "Spiel" mit Muskelverspannungen zu nehmen, um sich selber achtsam zu zerlegen und eben gerade nicht bei dem Nebenprodukt Entspannung stehen zu bleiben. Als Ziel mag eine "gleichschwebende Achtsamkeit" postuliert sein, angelehnt an die (instrumentalisierte) "gleichschwebende Aufmerksamkeit" nach S.Freud.
The cited Craftsmen similes I see as a very clear warning to instrumentalize mindfulness. It's ultimately not about body work, but to discipline the mind. Of course it makes sense during the meditation to work on tensions in the body via the breath. For example, with every inhalation scanning the body for tensions, to let go the tensions while exhalating. But one must know that the real purpose of the exercise is to strengthen the awareness, that is to take this "game" with muscle tension in order to disassemble oneself carefully like the skillful butcher and precisely not to stand in the by-product of relaxation. As a target an "evenly suspended awarness" might be postulated inspired by the (instrumentalized) "evenly suspended attention" after S.Freud.


please see also : S L A U G H T E R  / siehe auch : S L A U G H T E R

Sonntag, 24. Februar 2013

D O N T M I S S !

ÜBERASCHUNGÜBERASCHUNG
! Die Technik sofortiger Erleuchtung !
UNINTERRUPTABLEAWARENESS

Das Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang - ich hab's probiert.
Ein wirklich guter Tipp!
- Sehr gut erklärt und humorvoll auch noch! -
- ich liebe ihn - lol - und seinen göttlichen Akzent. -

"Während des Fastens werden Sie Zugang zu Ihrem ganzen Sein haben!"

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SURPRISESURPRISE 
You should not miss this!
 ! Technique for Sudden Enlightenment !
UNINTERRUPTABLEAWARENESS

Fasting from sunrise to sunset I've even tried. A really good tip!
- Very well explained and humorous too! - I love him - lol - and his divine accent. -

"During fasting your whole beeing will be available for you!"


Samstag, 23. Februar 2013

B A D I N C E N T I V E S

Die Macht schlechter Anreize
The Edge Annual Question — 2013
WHAT *SHOULD* WE BE WORRIED ABOUT?

By Sam Harris / translation : me

Imagine that a young, white man has been falsely convicted of a serious crime and sentenced to five years in a maximum-security penitentiary. He has no history of violence and is, understandably, terrified at the prospect of living among murderers and rapists. Hearing the prison gates shut behind him, a lifetime of diverse interests and aspirations collapses to a single point: He must avoid making enemies so that he can serve out his sentence in peace.
Stellen Sie sich vor, ein junger, weißer Mann wurde irrtümlich wegen eines Verbrechens zu fünf Jahren Zuchthaus in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt. Er hat sich bisher nichts zu schulden kommen lassen und die Aussicht, unter Mördern und Vergewaltigern leben zu müssen, ängstigt ihn verständlicherweise. Sobald die Gefängnistore hinter ihm zuschlagen, fällt ein ganzes Leben von unterschiedlichen Interessen und Bestrebungen auf einen einzigen Punkt zusammen: Er muss vermeiden sich Feinde zu machen, um seine Strafe friedlich absitzen zu können.
 
Unfortunately, prisons are places of perverse incentives—in which the very norms one must follow to avoid becoming a victim lead inescapably toward violence. In most U.S. prisons, for instance, whites, blacks, and Hispanics exist in a state of perpetual war. This young man is not a racist, and would prefer to interact peacefully with everyone he meets, but if he does not join a gang he is likely to be targeted for rape and other abuse by prisoners of all races. To not choose a side is to become the most attractive victim of all. Being white, he likely will have no rational option but to join a white-supremacist gang for protection.
Leider sind Gefängnisse Orte der perverse Anreize, in denen die Normen, denen jemand folgen muss, um zu vermeiden, ein Opfer zu werden, unweigerlich zur Gewalt führen müssen. In den meisten US-Gefängnissen, zum Beispiel, führen Weiße, Schwarze und Hispanics einen ständigen Krieg gegeneinander. Dieser junge Mann ist kein Rassist, und würde es vorziehen, mit jedem, dem er begegnet friedlich zu interagieren, aber wenn keiner Bande beitritt, wird er wahrscheinlich zum Ziel von Vergewaltigung und anderem Missbrauch bei den Gefangenen aller Rassen. Sich auf keine Seite zu schlagen macht ihn zum attraktivsten Opfer von allen. Als Weißer, wird er wahrscheinlich nur eine vernünftige Option haben, nämlich einer "white-supremacy-gang (weiße Vorherrschaft Gang) beizutreten, um Schutz zu finden.

So he joins a gang. In order to remain a member in good standing, however, he must be willing to defend other gang members, no matter how sociopathic their behavior. He also discovers that he must be willing to use violence at the tiniest provocation - returning a verbal insult with a stabbing, for instance - or risk acquiring a reputation as someone who can be assaulted at will. To fail to respond to the first sign of disrespect with overwhelming force, is to run an intolerable risk of further abuse. Thus, the young man begins behaving in precisely those ways that make every maximum security prison a hell on earth. He also adds further time to his sentence by committing serious crimes behind bars.
So schließt er sich einer Bande an. Um ein Mitglied mit gutem Ansehen zu bleiben, muss er jedoch bereit sein, andere Bandenmitglieder zu verteidigen, egal um welche Soziopathen es sich dabei handelt. Er entdeckt auch, dass er bereit sein muss, bei der kleinsten Provokationen Gewalt anzuwenden, beispeilsweise eine verbale Beleidigung mit einer Messerstecherei benantworten, oder er geht das Risiko ein, sich den Ruf zu erwerben, er sei jemand, der willentlich angegriffen werden kann. Ersten Zeichen von Respektlosigkeit nicht mit überwältigender Gewalt zu begegnen birgt die unerträgliche Gefahr, sich weiter gehendem Missbrauch auszuliefern. So beginnt der junge Mann sich genau in der Weise zu verhalten, die jedes Hochsicherheitsgefängnis zu einer Hölle auf Erden macht. Er verlängert auch seine Zeit hinter Gittern indem er weitere schwereVerbrechen begeht.

A prison is perhaps the easiest place to see the power of bad incentives. And yet in many other places in our society, we find otherwise normal men and women caught in the same trap and busily making life for everyone much less good than it could be. Elected officials ignore long-term problems because they must pander to the short-term interests of voters. People working for insurance companies rely on technicalities to deny desperately ill patients the care they need. CEOs and investment bankers run extraordinary risks—both for their businesses and for the economy as a whole—because they reap the rewards of success without suffering the penalties of failure. Lawyers continue to prosecute people they know to be innocent (and defend those they know to be guilty) because their careers depend upon winning cases. Our government fights a war on drugs that creates the very problem of black market profits and violence that it pretends to solve….
Ein Gefängnis ist vielleicht die einfachste Ort, um die Macht schlechter Anreize zu studieren. Und doch finden wir an vielen anderen Orten in unserer Gesellschaft sonst normale Männern und Frauen in der gleichen Falle gefangen. Eifrig gestalten sie das Leben für alle viel weniger gut als es sein könnte. Gewählte Vertreter ignorieren langfristige Probleme, weil sie den kurzfristigen Interessen der Wähler nachgehen müssen. Menschen arbeiten für Versicherungen und verlassen sich auf Formalien, die todkranken Patienten die Pflege, die sie brauchen, verweigern. CEOs und Investmentbanker gehen außergewöhnlichen Risiken ein, sowohl für ihr Unternehmen als auch für die Wirtschaft als Ganzes, weil sie die Früchte des Erfolgs ernten können ohne für ein Scheitern abgestraft zu werden. Rechtsanwälte gehen weiterhin gegen Menschen vor, von denen sie wissen, dass sie unschuldig sind (und verteidigen die, von denen sie wissen, dass sie schuldig sind), weil ihre Karrieren von gewonnenen Fällen abhängen. Unsere Regierung kämpft einen Krieg gegen Drogen, der das eigentliche Problem des schwarzen Marktes und dessen Gewinnschöpfung und Gewaltausübung zu lösen vorgibt, erst schafft ...

We need systems that are wiser than we are. We need institutions and cultural norms that make us better than we tend to be. It seems to me that the greatest challenge we now face is to build them.
Wir brauchen Systeme, die weiser sind als wir. Wir brauchen Institutionen und kulturelle Normen, die uns besser machen als unsere Neigungen. Es scheint mir, diese aufzubauen, ist die größte Herausforderung, der wir gegenüber stehen.

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see also (and much more) on Sam Harris blog:

"Training the emotional Brain"  /  "What's the Point of Transcendence?"   /  "A contemplative Science"  / "Rational Mysticism"   /  "On Spiritual Truths"  /   "Science on the Brink of Death"


 

Freitag, 22. Februar 2013

D E C I S I O N S

Paramahamsa Nithyananda
Treffen Sie jeden Moment richtige Entscheidungen


What is right decision-making?
Wie kommt es zur rechten Entscheidungsfindung?

Simply, seeing the past as past, future as future and present as present is right decision-making. Wrong decision-making is infusing past into future and future into past. Right decision making means seeing the past as it happened and seeing the future as it is, without projecting your past into the future and making decisions in the present.
Vergangenheit als Vergangenheit, Zukunft als Zukunft und Gegenwart als Gegenwart zu sehen führt zur rechten Entscheidungsfindung. Falsche Entscheidungsfindung vermischt Vergangenheit mit der Zukunft und die Zukunft mit der Vergangenheit. Rechte Entscheidungsfindung bedeutet, die Vergangenheit zu sehen wie sie passiert ist, die Zukunft zu sehen wie sie ist, ohne dass Sie Ihre Vergangenheit in die Zukunft projezieren und dass Sie Ihre Entscheidungen in der Gegenwart fällen.

You may think that you are in the present. But it is not the truth. Every morning, almost as soon as you wake up, your mind is already at the workplace. When you are at work, you will be thinking of what you need to do when you get home from work. But when you actually get home, you are probably planning your next day at work! You are rarely in the present. Naturally, this affects your decision making.
Sie denken vielleicht, dass Sie in der Gegenwart sind. Aber das ist nicht wahr. Jeden Morgen, fast so bald Sie aufwachen, ist Ihr Geist bereits am Arbeitsplatz. Wenn Sie bei der Arbeit sind, werden Sie an das denken, was Sie tun müssen, wenn Sie nach Hause von der Arbeit kommen. Aber wenn Sie tatsächlich nach Hause kommen, planen Sie wahrscheinlich Ihren nächsten Arbeitstag! Sie sind selten in der Gegenwart. Natürlich wirkt sich dies auf Ihre Entscheidungsfindungen aus.
 
Each moment in your life is different. When you stay in the present, you can will spontaneously respond to life each moment, and make the right decisions. Honoring the present moment is the first step to making effective decisions. Do not be a worker, executing your past decisions. Be a leader, making decisions every moment.
Jeder Augenblick in Ihrem Leben ist anders. Wenn Sie in der Gegenwart zu bleiben, können Sie in jedem Moment spontan auf das Leben reagieren und richtige Entscheidungen treffen. Den gegenwärtigen Moment hoch zu schätzen, ist der erste Schritt in die Richtung effektiver Entscheidungsfindung. Seien Sie kein Arbeiter, der Entscheidungen aus Ihrer Vergangenheit (nur) ausführt. Seien Sie ein Führer, der Entscheidungen in jedem Moment trifft.

Z E N B I O L O G Y ?

youtube: "Zen Biology Lesson"
" The real "You" the Silent Aware Mind, is not confined to a brain, or anything else. "
- ab / from 02:30 wird es ungemütlich / it becomes unpleasant ... bis / until 03:33:


Was mich bei all diesen eleganten Ausführungen immer wieder wundert: Fällt wirklich keinem auf, dass gerade im Falle der Gehirntätigkeit "das Beobachtete" verändert wird durch "das Beobachtende"?
What amazes me with all these elegant explanations over and over: Does really no one notice that particularly in the case of brain activity, "the observed" is modified by "the observering"?

Auch ein "Silent Aware Mind" ist und bleibt ein fabriziertes Konstrukt und übrigens auch "the brain" als
das Beobachtete. Im Grunde "beobachtet" ein Konstrukt ein anderes Konstrukt. Wenn Sprache meditativ fallen gelassen wird in der Meditation, d.h. es gelingt dem Meditierenden  t a t s ä c h l i c h  jede verbale Tätigkeit zu unterbinden, dann fehlt  n o t w e n d i g e r w e i s e  auch jedes Mittel die daraus resultierenden meditativen Zustände sprachlich zu beschreiben. ( ... unnötig zu bermerken, dass dies analog auch für visuelle oder auditive Imaginationen gilt ). Neurologisch betrachtet mag hier der Einwand fallen, dass eine solche "Stilllegung" des Sprachlichen für ein aktuell wahrnehmendes Bewusstsein nicht bedeuten muss, dass eine vorübergehende Ruhigstellung dieser Strukturen im Gehirn diese nicht unmittelbar oder mittelbar jeder Aktivität beraubt sind. Die hier pauschal "sprachliche Strukturen" genannten sind, trotzdem sie sich ausserhalb der Reichweite eines aktuellen Bewusstseins befinden, weiterhin wirksam vorhanden. Auch eine vorübergehende Unwirksamkeit im Sinne nicht messbarer elektrischer Ströme oder chemischer Aktivität bedeutet noch lange nicht, dass ohne Weiteres ein Relevanz- und Wirksamkeitsverlust für das Gesamtsystem behauptet werden kann.
Even a "Silent Mind Aware" is (and remains) a fabricated construct and, incidentally, "the brain" as the observed one. Basically, one construct is "watched" by another construct. If language is allowed to be abandoned in meditation, i.e. the meditator manages indeed to prevent any verbal activity, then necessarily also any instrument lacks to describe linguistically the resulting meditative states. (...  unnecessary to notice that this also applies for visual or auditory imagination). Neurologically considered the objection can be made that such a "closure" of the verbal mean, for a currently perceiving consciousness does not mean that by a temporary immobilization of these structures the brain is deprived of any activities are directly or indirectly. The mentioned "linguistic structures", although they are outside the reach of a current awareness, continue to be effective. Even a temporary inefficiency in terms of not measurable electric currents or chemical activity does not mean that, seen from a position of relevance and effectiveness, this can be said for the entire system.

Es bleibt hier nur noch der Hinweis auf Wittgenstein, Tractatus Punkt 7 "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." ... mit der Betonung auf die Wörtchen "muss" und "man", wobei Zweiteres ebenso wichtig ist wie Ersteres, bzw. jenes betont. Der Gebrauch von "man" als Abkürzung von "jedermann" erhebt den Anspruch auf unbedingte Notwendigkeit.  
Hätte der Satz auch lauten können: "Wovon nicht gesprochen werden kann, darüber muss geschwiegen werden." ?
There remains only the reference to Wittgenstein, Tractatus Item 7 "Whereof one cannot speak, thereof one must be silent." ... with the emphasis on the word "must" and "you" [germ. "man"!], said second option is as important as the former, or stresses the first one. The use of "you" as an abbreviation of "everyone" lays claim to absolute necessity. 
Could the sentence alternatively given like this: "Whereof can not be spoken, thereof ... 
[ translation lacks (and sucks) - srry ] " ?  ;-)

Samstag, 16. Februar 2013

A C H M A R I O - II

Im Zusammenhang mit Recherchen zum Tod bin ich über dieses Interview mit Mario Mantese gestolpert [Transcription von mir] Es passt zur Thematik "Abwesenheit" der Sinne, "Ausschalten" der Sinne. Dazu ist am Beispiel M.Mantese schön zu studieren, wie ein bestimmter Typ von "Guru" unterwegs ist ... was so passiert auf den "Zusammenkünften" mit einem Guru ... was sich Menschen ... so erwarten ... von ... einem ... "Guru" ... was ... da so ... geschieht!
In the context of my research about death, I stumbled this interview with Mario Mantese  [transcription : me]. It fits the themes of "absence" of the senses, "switch-off" of the senses. Moreover, On example of Mario Mantese it is easy to study how a certain type of "guru" is on the way ... what's happening on the "meetings" with a guru ... what people are ... expecting ... of ... a ... "Guru" ... generally what happens in this special situation!


Die Frage, die mich beschäftigt, ist: Können MM's "Theorien", nicht despektierlich gemeint sondern als seine persönliche Wesensschau, losgelöst betrachtet werden von dem Auflauf, den er verursacht? - Und: Kann die "Relevanz" solcher persönlichen Wesensschauen "buddhistisch abgetan" werden, was ich vermute.
The question that concerns me is: Can MM's "theories" - without any disrepect, but seen as his personal eidetic vision / intuition of essences - viewed in isolation from the tumult / hype he is causing? - And: Can the "relevance" of such personal visions are "dismissed buddhistically", which I suspect.


- - - - - - -  [ Wortlaut des oben verlinkten Videos ]  - - - - - - - - - - - - - - 
- - - - - - - -  [ wording of the above linked video ]  - - - - - - - - - - - - - - - -


Herzlich Willkommen, Mario Mantese
Welcome from the heart, Mario Mantese

Für Mario Mantese erfüllte sich in den 70er Jahren gewissermassen der amerikanische Traum
Er war reich und berühmt. Zusammen mit mit der Popgruppe Heatwave landete er einen Riesenhit: "Boogienight", Sie erinnern sich bestimmt. Über 10 Mio mal wurde diese Platte verkauft. Doch dann, auf dem Höhepunkt seiner Karriere gab es eine herbe Wende. Mario wurde Opfer eines Mordattentats. Ein Unbekannter stach ihm nach einem Galaempfang mitten ins Herz. Mario war klinisch tot, wurde zwei Mal am Herzen operiert, bei einer der Operationen erlitt er einen Schlaganfall und lag wochenlang im Koma. Als er wieder aufwachte, konnte er weder sehen noch sprechen und war vollständig gelähmt. Heute sagt er, durch diese Ereignisse hat er ganz andere Einblicke in Zusammenhänge über Leben und Tod bekommen und vor allen Dingen sei merkwürdiger Weise genau durch diesen herben Schlag sein Herz erst erwacht.
For Mario Mantese the American Dream fulfilled in a way in the 70s: He was rich and famous. Along with the pop group Heatwave, he landed a huge hit, "Boogie Night", you probably remember. It was more than 10 million times sold. But then, at the height of his career, there was a bitter turn. Mario has been the victim of an attempted murder. An unknown person stabbed him after a gala reception in the heart. Mario was clinically dead, had surgery twice on the heart, in one of the operations he suffered a stroke and was in a coma for weeks. When he woke up, he could not see or speak and was completely paralyzed. Today, he says, by these events he got very different insights into the relationships of life and death, and above all in a remarkable way precisely through this bitter blow his heart awaked.

Herzlich willkommen Mario Mantese. Ja, bevor wir gleich darüber sprechen, wie sich Ihr Leben durch diesen Schicksalschlag verändert hat, blicken wir noch mal zurück in Ihre Hochzeit sag ich mal in die ganz ruhmvolle und sehr sehr erfolgreiche Zeit als Popstar [...] Die waren auch da schon ganz gut gelaunt und voller Schwung und Drive.
Welcome Mario Mantese. Before we talk about how your life has changed by this stroke of fate, we look back again at your heyday, I'd say at your very glorious and very very successful time as a pop star [...] Also then they were already in a very good mood and full of Pep and Drive.

MM: Ja, ja, gehört da dazu.
MM: Yes this is a part of it.

- Gehört dazu. Und dann im November 78 wendete sich das Blatt, ein Unbekannter stach Ihnen mitten ins Herz und sie waren klinisch tot. Dieser Stich ins Herz, jetzt im Rückblick, 20 Jahre später, was hat der für Sie für eine Symbolik?
.. and then in November 78, the tide turned, a stranger stabbed you through the heart, and you were clinically dead. This stab in the heart, now in retrospect, 20 years later, what does it mean for you symbolically.

MM: Also ich würde es etwa so sagen der Stich ins Herz hat mein irdisches Herz geschlossen und mein himmlisches Herz geöffnet. Also, das heißt, in mir hat es eröffnet, was ich heute als sehr sehr wertvoll erachte.
MM: Well, I would say so: the stab to the heart has closed my earthly heart and opened my heavenly heart. So, in other words, it has opened in me, what I consider today to be very very valuable.
 
Ja - Sie lagen wochenlang im Koma und als Sie wieder aufgewacht sind, konnten Sie nicht sehen, und Sie konnten nicht sprechen und Sie waren gelähmt. Und Sie haben gesagt, dass Sie nicht sehen konnten, hat Ihnen gezeigt, dass Sie in sich selber reinkucken sollen, dass Sie nicht sprechen konnten, dass Sie in sich selber reinhören sollen und dass Sie sich nicht bewegen konnten, dass Sie sich die Zeit auch dafür nehmen.
Das ist eine unglaublich starke Einstellung. Kam das sofort, dass Sie so gedacht haben oder erst mit der Zeit?
Yes - you were in a coma for weeks and when you woke up, you could not see, and you could not speak and you were paralyzed. And you said that you could not see has shown you that you should clean look clearly into yourself, that you could not talk, you should listen to yourself and that you could not move, you should take the time for this. This is an incredibly strong attitude. Came it right away that you have thought so, or only over time?

MM: Ich glaub das kam ziehmlich schnell, ja weil, mir wurde sehr schnell bewusst, dass mir niemand helfen konnte. und ich glaube eben auch, wie ich vorhin gesagt habe mit dem Öffnen, [.?.] einfach ein sehr starkes Geschehen. Ich wusste, als ich zurückkam in diese Welt, wusste ich, ich bin nicht dieser Körper. Ich habe ohne diesen Körper gelebt und ich lebe auch jetzt wieder ohne Körper im Körper drin.
MM: I think that came quite quickly, because I realized very quickly that no one could help me. and I think just as well, as I said earlier with that opening myself [.?.] just a very strong event. I knew when I came back to this world ... I knew that I am not this body. I have lived without this body and I live again now without this body inside the body.

MM: Und ich war fast ein Jahr blind. Und alle Ärzte Professoren in England haben gesagt, "Sie werden im Rollstuhl bleiben und blind."
MM: And I was blind for almost a year. Doctors and all professors in England have said that "You will remain in a wheelchair and blind."

MM: Aber die Zeit hab ich genutzt und einfach ein völlig veränderte innere Sicht bekommen zu meinem Körper und zur Welt.
MM: But I have used the time and i just got a completely different perspective/sight to my inner body and the world.

Ja - über die wir auch gleich noch sprechen, aber, wie, Mario, haben Sie das Tot-Sein in Erinnerung.
Yes, but how, Mario, you remember "beeing dead" ?

[ Publikum lacht / audience laughing ]

MM: Ja - das Tot ... Entschuldigung .... man hört doch einige Lacher [.?.] Das Tot-Sein hab ich empfunden als etwas sehr sehr Lebendiges. Man denkt [?], der Tod sei etwas endültiges - ich habe etwas sehr lebendiges, tiefes und interessantes empfunden. 
MM: Yes - the dead ... sorry .... one hears some laughs [.?.] Beeing dead i perceived as something very vital. You think [?] that death is something final, i felt something very deep and vital and interesting.

Sie sagen auch, dass es in dieser Welt, in der es keine Körper gibt in diesem sogenannten Jenseits aber nicht so ist, dass die Aufgaben, die man hier nicht löst, plötzlich alle wegfallen. und dass es dann nur Freude und nur Frieden gibt. So ist es nicht. Alles was man hier nicht löst, nimmt man mit.
You also say that in this world where there is no body in this so-called afterlife it is not like this, that the tasks that you will not solve here and now, suddenly all disappear and then there is only joy and peace. It is not like this. All what you don't solve here, you will take with you.

MM: Also meines Erachtens ist das absolut so, ja, weil der Zustand in dem wir sind ist ja das was wir mitnehmen. wir können ja nicht hier etwas sein und drüben etwas anderes Wir nehmen das was wir sind, nehmen wir mit in die andere Welt.
MM: Well, I think that's absolutely true, yes, because the state in which we are is this, what we take with us. We can not here be something and over there and something else. We take with us what we are into the other world.

Klar, das ist sehr wichtig.
Of course this is very important.

MM: Das ist wichtig, ja.
MM: This is important, yes.

Dann haben Sie gesagt, dass diese Toderfahrung für Sie wie eine Reinigung war und Sie hätten, Zitat,
"Ihre dunklen Seiten gewissermassen ausgeschwitzt".
Then you said that this experience of death was kind of cleaning for you and you would have - quote: - "sweated out your dark side so to say."

MM: Ausgeschwitzt, ja, ja.
MM: Exuded, [sweated out], yes, yes.

Was meinen Sie damit?
What do you mean by this?

MM: Das ist natürlich etwas sehr komplexes, aber man kann sagen, ich habe ... durch sehr dunkle Welten bin ich gewandert. Es ist nicht ein Traum. Es war eine Wirklichkeit, wie ich jetzt hier in diesem Raum sitze, hab ich sehr dunkle Welten durchlaufen und hab immer erkannt warum dass ich da bin und durch dieses Erkennen haben sich alte Sachen abglöst.
MM: Of course it's something very complex, but you can say I have ... through very dark worlds I have wandered. It's not a dream. It was a reality, as I sit here in this room, I went through very dark worlds and have always recognized that why I'm here and through this recognition old stuff has been solved.

Und was meinen Sie mit "alten Sachen"? Sie sagen, Sie hätten heute keine negativen Gefühle mehr,
keinen Hass mehr, keine Eifersucht mehr, keinen Neid mehr.
And what do you mean with "old stuff"? You say you don't have anymore negative feelings today, no hatred, no more jealousy, no more envy.

MM: Genau diese Kräfte haben dort Gestalt angenommen, haben ein anderes Gesicht erhalten und als ich erkannt habe, dass ich in meiner eigenen [.?.] es wirklich erkannt habe, ist der Hass von mir abgeflossen auch die Wut und auch alle Rachegefühle sind weg.
MM: [.?.] Exactly these forces there have taken shape, have received a new face and when I realized that I really recognized in my own [.?.] , the hatred flowed away from me, the anger and all the feelings of revenge are away.

Haben Sie noch Ängste?
Do you still have any fears?

MM: Es gibt so eine Art ... ich wüsste nicht genau vor was ich Angst habe. Ich habe keine Ängste in dem Sinne. Natürlich es gibt da so eine Aussage, wo man sagt, ich habe nicht Angst vor dem Tod, aber vielleicht ein bisschen Angst vor dem Sterben. Man weiss nie wie man stirbt. [...] Ich bin bereit jeden Moment zu gehen.
MM: It's a kind of ... I do not know exactly what I'm afraid. I have no fears in that sense. Of course there is such a statement where you say, I do not fear death, but maybe i am a bit afraid of dying. You never know how you will die.[...] I'm ready to go at any moment.

Diese neuen Erkenntnisse, die Sie gewonnen haben durch diese Erfahrung, Mario, sind ganz wichtig. Die erste Erkenntnis war, Sie sind nicht ihr Körper, wir alle sind nicht unser Körper.
These findings, which you have gained through this experience, Mario, are very important. The first insight was, that you are not your body, that we all are not our bodies.

MM: Ja, in dem Sinne schon, wir leben im Körper drin, aber im Grunde ist der Mensch nicht das Gefäss.
MM: Yes, in that sense already, we live in a body in there, but basically the man is not the vessel.

Sondern was sind wir? Sind wir ewig?
But what are we? Are we eternal?

MM: Wir sind etwas ganz Gewaltiges und ich möchte das hier nicht zerpflücken, weil jeder muss es selbst entdecken.
MM: We are an enormous something but I don't want to dissect this here, because everyone has to discover it oneself.

Ja, Und was ist der Sinn unseres Lebens aufgrund Ihrer Erfahrung, was [...] ?
Yes, and what the purpose of our lives is based on your experience, what [...]?

MM: Ich frage mich immer, muss das Leben einen Sinn haben, ist nicht das Leben selbst schon ein Sinn? Ich glaube, man muss sehr aufpassesn, den Unsinn des Lebens zu erkennen, nicht den Sinn.
MM: I always wonder, must have life a meaning/sense, is not life itself a sense? I think you have to be very careful aufpassesn, not to recognize the nonsense of life, not the sense of life.

Was ist der... größte Unsinn des Lebens? -
What is the ... biggest nonsense in life? -

MM: ... ja, das muss jeder selber erkennen.
MM: ... that everyone has to find out for oneself.

Ist es das,worum es geht, also um Selbsterkenntnis?
Is it that what is at stake, to know yourself?

MM: ... und ich glaub schon auch zentral, dass Wort "Liebe" einen großen Wert bekommen hat in meinem Leben, nicht nur Liebe zu meinem Nächsten, sondern Liebe im Allgemeinen. Das ist etwas sehr Tiefes und Großes.
MM: ... and I think also mainly, that the word "love" has played a big role in my life, not just my love for my neighbor, but love in general. It's something very deep and big.

MM: Wenn man von Liebe spricht hat man immer so einen schalen Geschmack. Man muss es schon in einem größeren Rahmen in sich entdecken.
MM: If you speak of love, you always have a kind of stale taste. You have to discover it for yourself within a bigger frame/context.

Also Sie haben durch diese Erfahrung mehr Liebe entwickelt zum Leben, zu allen Dingen.
So you have developed through this experience more love for life, for all things.

MM: Nicht "mehr" - Ich habe entdeckt, was es ist.
MM: Not "more" - I discovered what it is.

Und was ist es?
And what is it?

MM: Das kann ich Ihnen ... in der Kürze jetzt nicht verraten ...
MM: I can't tell you this ... in short terms ...

MM: Ich kann nur sagen, ich habe das Lieblose in mir gelöscht und habe eine Kraft entdeckt, die ich mit dem Wort Liebe benennen würde.
MM: I can only say, I deleted the non-loving inside of me and have discovered a power, which I would designate with the word love.

Das verstehen wir, glaube ich, alle.
This we understand, i think, all of us.

Sie schreiben Bücher, das neueste Buch heißt "im Land der Stille", da kommt ein Meister zu Wort, der voller Weisheiten ist. Gibt es diesen Meister wirklich?
You are writing books, the latest book is called "the land of silence". There a master comes to speak, who is full of wisdom. Is this master real?

MM: Ja, diesen Meister gibt es wirklich. "Im Land der Stille" ist ein sehr, sehr besonderes Buch,  es ist mein fünftes und ist eine Begegnung im Himalaya mit einem Meister. Es ist gar nicht so lang auf dem Markt und hat
schon einen sehr großen Nachklang gefunden.
MM: Yes, these are really master it. "In the Land of Silence" is a very, very special book, it's my fifth and it is about an encounter with a master in the Himalayas. It is not so long in the market and has already found a huge echo.

okay - Eine ganz wichtige Geschichte ist, dass in dem Buch steht, das Wichtigste ist, dass die Worte auch Taten sind. Ist das was Sie auch leben?
okay - a very important thing in that book is, that the most important thing is that the words are also deeds. Is it this what you live?

MM: Also das Wichtigste? - Da sind so viele wichtigen Sachen drin. Sie haben eins herausgenommen.  Ich würde sagen: Worte müssen Taten sein. Das ist das Wichtigste.
MM: The most important? - There are many important things in this book. You took one of them out. I would say: Words have to be deeds. This is the most important.

Ein letztes noch, Mario, Sie schreiben Bücher, Sie veranstalten Seminare, warum tun Sie das alles?
One last thing, Mario, you write books, you do seminars, why do you do that all?

MM: Es ist mein Leben, es ist so: ich arbeite nicht etwas anderes als das was ich bin.
und meine Arbeit, das sind diese großen Zusammenkünfte [...] 
MM: It is my live, it is like this: i don't work something else then that what i am - and my work are my big darshans [... ]

MM: Ich stelle mir Fragen, zum Beispiel: Woher kommt das Leben?
MM: I ask myself questions such as: From where life is coming?

Woher kommt das Leben?
From where life is coming?

MM: Oder: Wie wirklich ist Zeit?
MM: Or: How real is time?

Wie wirklich ist Zeit? 
How real is time?

MM: Wird die Zeit jemals enden?
MM: Will time ever end?

Und wird die Zeit jemals enden? - ich denke Nein?
Will time ever end? - i think, No - ?

MM: Das müssen wir herausfinden.
MM: This we have to find out

Vielen Dank, Mario, es war sehr interessant, alles Gute, Dankeschön.
Thank you very much, Mario, it was very interesting, best wishes, Thank you.